Hier bauen die Zeugen Jehovas ihren Königreichssaal
Gut 20 Jahre waren die Zeugen Jehovas aus der Region auf der Suche nach einem Standort für ihren Königreichssaal. Jetzt sind sie fündig geworden. In Kirchberg entsteht innert kürzester Zeit in Fronarbeit ein Versammlungslokal.
Reaktion
Keine öffentliche Opposition Ängste? Nein, davon habe er in Kirchberg eigentlich wenig gespürt. Dass die Zeugen Jehovas an der Zürichstrasse einen Königreichssaal bauen, scheint heute im Dorf keine grossen Diskussionen mehr auszulösen. Dies jedenfalls sagt Kirchbergs Gemeinderatspräsident Werner Wyss (SVP). «Sicher sind gewisse Vorbehalte gegenüber einer fremden Gruppierung da, das ist auch verständlich. Von einer öffentlichen Opposition aber habe ich nichts gehört.» Vielleicht seien die Kirchberger gegenüber anderen Religionsgemeinschaften auch liberaler eingestellt, als das in anderen Gemeinden der Fall sei, mutmasst Wyss. Immerhin gebe es beispielsweise schon seit vielen Jahren eine Neuapostolische Kirche am Gründeweg. «Wir können gut nebeneinander leben.» Schliesslich, sagt Wyss, hätten auch die Zeugen Jehovas das Recht, irgendwo ihre Zusammenkünfte abzuhalten, herrsche doch in der Schweiz die Glaubensfreiheit. «Nun haben sie sich halt Kirchberg ausgesucht.»
Ganz reibungslos lief das Baubewilligungsverfahren vor zwei Jahren jedoch nicht ab. Im März 2010 reichte die Organisation das Gesuch ein. Darauf gingen einige Einsprachen ein. Sie betrafen hauptsächlich den Verkehr, weiss Wyss. Die Versammlungen, die auch in Kirchberg zweimal wöchentlich stattfinden sollen, ziehen jeweils gut 100 Leute an. Die Anwohner befürchteten vor allem, die Parkplätze könnten nicht reichen. Die Zeugen Jehovas mussten das Projekt noch einmal überarbeiten.
Nachdem ihnen der Grossverteiler Coop zusicherte, dass sie die Parkfelder des benachbarten Einkaufscenters nach Ladenschluss benützen dürfen, gaben die Behörden grünes Licht. Das Projekt entsprach der Bauordnung in der Kernzone. Die überarbeitete Eingabe wurde noch im selben Jahr bewilligt. Damit waren die Zeugen Jehovas am Ziel. Dies, nachdem sie in den 1990er-Jahren in Kirchberg bereits einmal abgeblitzt waren. Damals wollten sie ihren Königreichssaal in der Industriezone bauen. Dagegen sträubte sich die Gemeinde. Im Industriegebiet wollte man in erster Linie Arbeitsplätze schaffen, ein Versammlungslokal sei nicht zonenkonform, hiess es.
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